In den letzten Monaten haben am Finanzplatz Schweiz verschiedene Anläufe stattgefunden, das Thema Open Banking voranzubringen. Insbesondere wurden dabei APIs für Kontozugriffe, den Zahlungsverkehr und die Vergabe von Hypothekardarlehen adressiert. Erst kürzlich haben zudem die SIX und SFTI als führende Initiativen am Markt eine gemeinsame Linie bekannt gegeben. Nun schlägt SFTI zusammen mit der OpenWealth-Initiative ein neues Kapitel zu Open Banking auf: Die Schaffung eines API-Standards für Vermögensverwaltung und Wertschriften.
Angestossen durch die wiederholte Adressierung von Open Banking durch die Schweizer Bankiervereinigung hat die Fokussierung auf dieses Thema am Finanzplatz Schweiz in den letzten Monaten signifikant zugenommen. Seien es die Ansätze etablierter Softwarehäuser, API-basierte Plattformen an den Markt zu bringen, oder Initiativen aus dem akademischen Umfeld, die das Thema besetzen – die zunehmende Visibilität von Open Banking zeitigt allerorten neue und durchaus auch interessante Ergebnisse.
Im Gegensatz zu diesen hersteller- und produktzentrierten Ansätzen geht die Initiative von SFTI einen anderen Weg: Sie verfolgt einen unternehmensübergreifenden Ansatz. In der Sache sicherlich das richtige Signal, denn wer, wenn nicht die Branche selbst kann am besten die branchenspezifischen Standards formulieren?
Anderseits wäre es wenig zielführend, würde dabei der Anspruch vertreten, für die gesamte Branche zu sprechen. Deshalb sucht die Common API- Arbeitsgruppe des SFTI zu jedem Geschäftsfeld, das sie adressiert, den Kontakt zu anderen Markteilnehmern. Neben den klassischen Softwarehäusern mit Bezug zum Banking stehen hier natürlich die FinTechs im Vordergrund.
Dies zeigt sich auch beim aktuellen Thema, den Wealth Management APIs: Ganz im Sinne eines möglichst breit abgestimmten Vorgehens hat die SFTI-Arbeitsgruppe den Kontakt zur OpenWealth-Initiative gesucht. Diese Initiative wurde von Synpulse Management Consulting und der St.Galler Kantonalbank ins Leben gerufen. In enger Zusammenarbeit mit WealthTechs wie Assetmax, onePM und anderen entwickelt man dort standardisierte API-Definitionen für die Anbindung externer Vermögensverwalter (eVV). Die St.Galler Kantonalbank plant die OpenWealth APIs zusammen mit der Community von eVV und Portfolio Management System Hersteller im Laufe des nächsten Jahres umzusetzen. B2B Use Cases, wie die eVV Anbindung, sind allerdings nur der erste Schritt. Die OpenWealth APIs sind so gestaltet, dass auch Use Cases im Privatkundensegment umgesetzt werden können.
Die OpenWealth Community wird unter der Schirmherrschaft von SFTI den API-Standard für Wealth Management weiterentwickeln. Dabei ist man auch mit der SIX als Betreiberin der b.Link-Plattform in kontinuierlichem Austausch. Vordringliches Ziel aller Beteiligten ist dabei ein bestmöglich abgestützter Standard für APIs im Wealth-Management.
Über SFTI Common API
Die Common-API-Arbeitsgruppe ist eine Initiative des Schweizer Fachverbands SFTI (Swiss Fintech Innovations). In diesem Verband haben sich namhafte Banken und Versicherer mit weiteren wichtigen Playern am Finanzplatz Schweiz zusammengeschlossen, um zentrale Themen ihrer Branchen mit Innovationsbezug ganzheitlich zu adressieren. Die konzeptionellen Vorarbeiten zur Schaffung eines branchenübergreifenden und breit abgestimmten Schnittstellen-Standards werden in der Common API-Arbeitsgruppe gebündelt.
Über OpenWealth
OpenWealth ist eine Community aus Banken, WealthTechs und Service Providern orchestriert von Synpulse mit dem gemeinsamen Ziel einen API Standard für Wealth Management Use Cases zu definieren, zu operationalisieren und umzusetzen. OpenWealth wurde von der St.Galler Kantonalbank, Synpulse und drei Portfolio Management Systemherstellern ins Leben gerufen, um mehr Effizienz in den Schweizer Vermögensverwaltungsmarkt zu bringen und diese neu definierten APIs unterstützt von einer grossen Community als Standard zu etablieren.
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