In den Diskussionen rund um die Digitalisierung im Finanzwesen gewinnen die technischen Schnittstellen eine kontinuierlich wachsende Bedeutung. Über diese APIs werden u.a. Informationen zwischen mobilen Apps und der jeweiligen Bank ausgetauscht. Eine Vereinheitlichung würde nur Vorteile bringen. Das hat der Fachverband Swiss Fintech Innovations erkannt und zusammen mit den wichtigsten Schweizer Softwarehäusern die Erarbeitung einer sogenannten common API specification for banking beschlossen.

Mit Swiss Fintech Innovations bündeln führende Unternehmen des Finanzplatzes Schweiz ihre Kräfte und sorgen für einen direkten Austausch zwischen Finanzwirtschaft, Finanztechnologie (Fintech), Wissenschaft, Dienstleistern, sowie Behörden und Politik. Vertreter namhafter Schweizer Banken und Versicherer haben sich nun unter der Leitung des SFTI-Co-Directors Jürgen Petry mit dem Ziel zusammengefunden, die Basis für eine Harmonisierung der Banken- Schnittstellen zu legen.

Die Vereinheitlichung dieser Schnittstellen führt auf eine Vielzahl an win-win-Situationen: Der Bankkunde profitiert von der schnelleren Einführung neuer, innovativer Dienstleistungen. Transaktionen werden sowohl bankintern wie zwischen Banken stark vereinfacht. Für Anbieter von Fremdsoftware sinken die Aufwände ebenfalls. Schliesslich werden so die Schnittstellen genau an jener Stelle vereinheitlicht, die für die Bankensoftware verantwortlich ist: Direkt bei den Software-Herstellern.

Zentral für die Schnittstellen-Harmonisierung ist also die Kernbanken-Software. Diese Software bildet das IT-technische Herz einer Bank. Rund drei Viertel des Schweizer Markts für Kernbanken-Software decken alleine die vier Branchengrössen Avaloq, Finnova, Finstar und Temenos ab. Was liegt also näher, als diese Player an einen Tisch zu bringen?

Genau das ist dem SFTI jetzt gelungen: Am 27. Juli sind unter der Führung von Petry die Entscheider dieser Unternehmen zusammengekommen, um sich auf ein abgestimmtes Vorgehen zu einigen. Gemeinsam wurde die schrittweise Erarbeitung einer sogenannten common API specification for banking beschlossen. Diese Schnittstellen-Beschreibung soll kostenfrei für jedes interessierte Unternehmen verfügbar sein. Das erste Release ist für Ende dieses Jahres geplant und wird bei der SKSF (der Schweizerischen Kommission für Standardisierungen im Finanzbereich) publiziert werden.

Mit dieser Initiative ist dem Schweizer Fachverband SFTI – wie kürzlich bei der digitalen Identität – wieder gelungen, bei einem sehr relevanten Thema alle wichtigen Player an einen Tisch bringen. Der SFTI setzt sich so erneut dafür ein, dass der Schweizer Finanzplatz die Initiativen zu zentralen Digitalisierungsthemen übernimmt. “Wir sollten es nicht dem Gesetzgeber überlassen, die Öffnung unserer Systeme über einschlägige Vorschriften vorzugeben. Vielmehr müssen wir hier selbst aktiv werden, um im Interesse aller Beteiligten nachhaltige Lösungen zu entwerfen. Nur so können wir langfristig unsere Geschäftsmodelle stärken und Innovationen für unsere Kunden noch schneller umsetzen”, so Patrick Baumberger, Vice President SFTI.

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